Ursache und Wirkung – Was die Vergangenheit mit der Gegenwart zu tun hat

Ist die Welt gut, so wie sie ist?
Könnten wir einen Blick von außen auf die Menschheit werfen, wie würden wir das was wir sehen beurteilen? Wie würde unser Fazit aussehen? Sollten uns nennenswerte Missverhältnisse auffallen, würden wir uns der Wirklichkeit stellen oder einfach unhinterfragt, mit stiller Zustimmung, weitermachen wie bisher?
Ein Pessimist würde sagen, dass für viele Menschen, trotz bester Sichtverhältnisse von oben, gravierendste Missstände unerkannt bleiben würden oder maximal unterbewusst wahrgenommen, aber definitiv nicht konkret verarbeitet werden würden.
Nun nehmen wir mal die Vogelperspektive ein und überblicken das komplette Weltgeschehen.

-katastrophale Lebensbedingungen – dank Kriegen – in Afghanistan, Syrien, Jemen, Palästina usw
-Millionen hungernde Menschen, beispielsweise auf dem afrikanischen Kontinent
-Morde, Vergewaltigungen, Rassismus
-Geld steht über der Gesundheit
-persönliche Vorteile sind wichtiger als Moral und Werte

Der Elefant im Raum

Die oben angeführten Beispiele kratzen nur an der Oberfläche. Nimmt man die Sache genauer unter die Lupe, sind bedauerliche Entwicklungen bis in die kleinsten Gesellschaftsstrukturen erkennbar. Erst diese ermöglichen die großen Katastrophen.
Sicherlich fällt niemand aus allen Wolken beim Lesen oder Hören der bisherigen Zeilen. Es ist alles zu offensichtlich, um nichts von alledem mitzubekommen. Zu viel Leid, zu viele problematische Zustände. Den Willen für eine fundamentale Veränderung sucht man jedoch vergeblich.

Ohne Fragen, keine Antworten

Also gehen wir den ersten Schritt in die richtige Richtung und stellen uns Fragen.
Wo fängt alles an? Wo hat die emotionale Abgeklärtheit der Gesellschaft ihren Ursprung?
Warum liegt uns nichts daran eine Verbesserung herbeizuführen? Was hindert uns?

Was führt dazu, dass ein Mensch zum Mörder oder Vergewaltiger wird?
Anstatt diese Menschen lediglich gesellschaftlich und gerichtlich zu verurteilen, sollten wir uns damit auseinandersetzen wie diese Menschen so werden konnten. Dabei geht es nicht darum Ausreden für die jeweilige Tat zu suchen, sondern ausschließlich darum, Gründe für die Entwicklungen zu finden. Wollen wir verhindern, dass Menschen so werden, müssen wir die Zusammenhänge verstehen. Sowohl Morde, als auch Vergewaltigungen und andere Gewalttaten, sind keine Seltenheiten. Natürlich steckt in jedem einzelnen Fall eine persönliche Geschichte dahinter. Aber haben wir als Gesellschaft vielleicht immer eine strukturelle Teilschuld?

Nicht nur justiziable Taten, auch alltägliche Dinge, die leider relativ gesellschaftsfähig sind, gehören genauer hinterfragt.
Wird ein Mensch als Rassist geboren? Warum fühlt sich eine Person dazu berechtigt, im Deckmantel der Anonymität, andere Personen im Internet zu beleidigen? Woher kommt der Hass vieler Leute, die Missgunst und der pure Egoismus?

Ein Blick in die Vergangenheit öffnet Augen

Der Einfluss der Vergangenheit auf das heutige Geschehen ist enorm und wird oft fundamental unterschätzt. Mit heutigen Entscheidungen beeinflussen wir den morgigen Tag. Vielleicht haben diese Entscheidungen auch weitreichende Auswirkungen auf kommende Generationen. Wollen wir das meiste Leid auf der Welt schon vor der Entstehung verhindern, sollten wir kritisch mit unserer Vergangenheit umgehen und aus ihr lernen.
Denn unser aller Leben ist geprägt von widersprüchlichen und widersinnigen Verhaltensweisen. Durch permanente Ablenkung verlieren wir den Fokus auf das Wesentliche. Wir arbeiten für Geld, aber nicht für bzw. an uns selbst. Für den Erfolg und für Geld sind wir bereit große Opfer zu bringen. Partnerschaften, Kinder und ganze Familien werden untergeordnet. Wir sind theoretisch handlungsfähig und in der Lage, uns gegen die Ablenkung zu wehren, tun es aber nicht. Im Gegenteil, wir ermuntern andere dazu die gleichen Fehler zu machen wie wir. Du erfährst eine wahnsinnige Unterstützung wenn du die allgemeinen Regeln befolgst, auch wenn sie, für alle erkennbar, Schäden verursachen.

Wo fängt alles an? Wo müssten wir ansetzen, um die Welt, die aktuell einem Pulverfass ähnelt, zu einem besseren Ort zu machen? Wo begann DEIN Leidensweg? Vielleicht in einer Zeit, an die du dich nicht mehr erinnerst? Was ist der früheste Zeitpunkt an dem man einen Menschen sowohl positiv, als auch negativ, prägen kann? Die Antwort liegt klar auf der Hand. Vielleicht finden wir da den Ursprung, die Antwort auf nicht alle, aber viele Fragen.

Statt sich immer wieder über die grausame und kalte Welt zu wundern und sich zu empören, warum nicht einfach mal alles auf den Kopf stellen und neue Wege gehen?
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
Zitat von Albert Einstein.

8. September 2021 Gesellschaftskritik